InGeoForum

Künstliche Intelligenz: InGeo verortet

Nicht alles, was geht ist sinnvoll. Doch eine Verknüpfung von GEO-Informationssystemen mit Künstlicher Intelligenz (KI) kann für alle Beteiligten echte Mehrwerte bringen. Die Anwendungsbereiche sind dabei sehr breit: Umwelt, Klima, Forst und Landwirtschaft etc. Das spiegelte sich auch im Themen-Mix des Technologie-Update KI und Geo am 19. Mai 2022 wider.

Die Geschäftsführung des InGeoForums, Prof. Dr. Dorota Iwaszczuk und Dr. Stefan Göbel, begrüßten die Teilnehmenden online (120 Anmeldungen). Nach der kurzen Begrüßung startete das fachlich exzellente Programm. Gleich zu Beginn verdeutlichte Prof. Dr.-Ing. Ribana Roscher vom Institut Geodesy und Geoinformation (IGG), dass Data Science bereits seit geraumer Zeit eine große Rolle in den Agrar- und Umweltwissenschaften spielen. Deep Learning und neuronale Netze sorgen in Kombination mit einer verbesserten Sensorik dafür, dass die Erkenntnisse aus den Beobachtungsdaten immer besser interpretierbar werden und effizientere Lösungen ermöglichen.

Insgesamt bildete der Anwendungsbereich Landwirtschaft den größten Blog. In seinem Vortrag zeigte Michael Mundt von Esri Beispiele, wie KI Eigenschaften und Funktionen des Geoinformationssystems ArcGIS optimiert, zum Beispiel in Blick auf Vegetationsklassifizierung, Erkennen von Feldschäden oder die betriebswirtschaftliche Aufbereitung der Felddaten. Über intelligente Agrarrobotik sprach Matthias Carrière von Naïo Technologies. Deren Kleinroboter nutzen eine intelligente Integration verschiedener Arten von Geo- und Sensordaten für eine adaptive Führung und Sicherheit. Prof. Dr. Stefan Stiene von der Hochschule Osnabrück gab einen breiten Überblick darüber, welche Rolle die KI bei den aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft einnimmt und in Zukunft einnehmen werde. Das Forschungsprojekt Agri-Gaia soll dabei helfen, KI-Technologien mit weniger Aufwand in die Agri-Food Domäne zu überführen.

In der Forstwirtschaft wird KI zum Beispiel für die Baumartenklassifizierung und die Schaddetektion (z.B. Trockenschäden, Borkenkäfer und Sturm) eingesetzt. Über die Fernerkundung sprachen Dr. Christoph Straub und Rudolf Seitz von der Bayerischen Landesanstalt Land und Forstwirtschaft (LWF). Thorsten Reitz von der wetransform GmbH stellte ebenfalls im Anwendungsbereich Forstwirtschaft das Projekt „Forest.ai – Entscheidungsunterstützung mit KI für den Klimaangepassten Waldumbau“ vor. Mit einer durch KI verbesserten Datenbasis sollen Fragen wie „Sind Baumbestände besonders umbaudringlich?“ besser beantwortet werden können.

Mit der Fernerkennung beschäftigte sich auch der Vortrag von Dr. Eva Klien vom Fraunhofer-Institut für graphische Datenverarbeitung (IGD). Sie zeigte exemplarisch eine KI-basierte Verarbeitungskette für eine Waldtypen-Klassifikation auf Basis der Copernicus-Daten. Mittels KI lässt sich der Prozess der Datenaufbereitung deutlich verbessern. Vorträge zum Management großer Datenmengen durch KI (Digitaler Zwilling) von Dr. Benjamin Schnitzer und Armin Hoff von der Hexagon Geospatial GmbH und zur Landnutzungsklassifizierung mit GeoAI von Isabel Blanke von der Esri Deutschland GmbH rundeten das umfangreiche und von den Teilnehmenden gelobte Programm ab.

„Die Resonanz zeigt uns, dass KI und Geo ein Zukunftsthema ist“, kündigt abschließend Prof. Dr. Dorota Iwaszczuk indirekt bereits eine Fortsetzung der Themenreihe an. Bei Fragen und für weitere Informationen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

 

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